Gedanken zu Stationsaufbau für Einsteiger
Ein Beitrag von Steffen, DJ1SG
Eins wollen wir alle: Nach langem Lernen und Prüfungsstress endlich selber funken!
Es gibt nach meinen Beobachtungen 2 Typen von angehenden Funkamateurinnen und Funkamateuren
Die einen lernen, legen ihre Prüfung erfolgreich ab und bauen dann nach und nach ihre Funkstation auf.
Am Anfang meist erstmal ein Handfunkgerät um lokal Anschluss an andere Funkamateure zu bekommen.
Oft merkt man auch mit der Zeit, dass vielleicht die, vor der Prüfung, angepeilte „Spielart“ doch nicht
so toll ist oder sich nicht so realisieren lässt wie erhofft und entdeckt was anderes was Spaß macht.
Der andere Typ stellt sich bereits die Station zusammen, noch bevor die Prüfung abgelegt wird.
Das kann für den jenigen eine zusätzliche Motivation sein, sich in den Stoff richtig reinzuhängen.
Die Chancen und die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Prüfung zu maximieren.
Beide Varianten sind völlig ok. Wobei ich persönlich erst nach Ablegen der Prüfung mich
mit Funkgeräten und Co. beschäftigt habe. Ich bin eher so der Typ, erstmal das eine und
dann alles weitere 🙂
Die erste Version meines Shacks, diente als Platz zum Lernen 🙂
Hier lernte ich für die Aufstockung zur A Zulassung. Der XEIGU G90 an einer
kleinen Vertikalantenne diente zwischendurch für die Motivations-QSO’s 🙂
Ein Vorteil übrigens, wenn man die eigene Amateurfunkzulassung nach und nach aufstockt.
Man kann bereits Funkbetrieb machen während man noch weiter lernt.
Mein Beitrag bezieht sich hauptsächlich auf Equipment für Kurzwelle.
UKW geht an sich in der Wohnung oder in jedem Haus. Wenn nämlich
keine Möglichkeit vorhanden ist, eine Antenne zu installieren, kann hier
auf digitale Modes ausweichen mit Hilfe des Internets.
Ich habe „Glück“ Ich verfüge über eine Hoch-Terasse.
Ca. 3,5m X 5,5m. Allerdings auch mit Metallelementen versehen.
Aber es geht was! Grundsätzlich kann an sich jeder Balkon,
für eine Antenne genutzt werden. Es kommt drauf an… 🙂
Erdgeschosswohnungen bsp. sind aus meiner Sicht nichts für
Funkamateure. Hier würde ich mich nach Möglichkeit nach einer
anderen Wohnmöglichkeit umsehen.
Die größten Bedenken, bei der Anschaffung von Geräten, hatte ich bezgl. QRM.
Also Störungen durch Elektrogeräte im Haus und in der Nachbarschaft, die sich
vielleicht nicht so schnell beseitigen lassen.
Jetzt einen High-End-Stationsgerät neu für ca. 1.500€ kaufen und dann
Störungen von S7 oder S9? Undenkbar! Ich wollte erstmal testen,
ob Kurzwellenfunk in SSB überhaupt möglich ist.
Also kamen erstmal portabel-Geräte infrage. Denn wenn es aus
irgendwelchen Gründen kein vernünftiger Funkverkehr möglich ist,
kann ich diese Geräte einpacken und draussen eben Portabel-Funk machen.
Inzwischen befestige ich diese Antenne an einem Mast, der in einer Sonnenschirmhalterung steckt.
Ich habe dazu auch noch 2 größere Vertikalantennen getestet. Da ich aber oft eine
hohe Windlast auf der Terasse habe (Neustadt ist eine Küstenstadt), bin ich immer wieder
zu einer „kleinen Antenne“ zurückgekehrt, die sich auch zügig abbauen lässt,
wenn es brenzlig wird.
Fazit:
Wenn ihr am Anfang nicht 100% sicher seid. Fangt mit kleinen Schritten an.
Kauft euch Equipment, was ihr auch zu 100% nutzen könnt. Auch außerhalb eures Shacks.
Mein Störpegel übrigens ist bei ca. S3. Klappferrite und vor allem Mantelwellensperren,
drücken meinen Störpegel um 2 Stufen runter. Allerdings erzeuge ich die meisten Störungen
selbst. Durch meinen Computer-Arbeitsplatz. Vor allem USB-Buchsen wo Strom drüber
läuft erzeugen Störungen. Auch Steckdosenleisten wurden gegen höherwertige mit Netzfilter getauscht.
Aber ich habe glücklicherweise immer die Möglichkeit störende Geräte abzustellen.
Das Thema QRM behandeln wir mal in einem anderen Beitrag 🙂
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soll aber ein Gedankenanstoß sein,
wie man sich Schritt für Schritt dem Shack-Aufbau nähern kann ohne am Anfang zu ein
zu großes finanzielles Risiko einzugehen.
Denn eins wollen wir alle, wie einleitend bereits gesagt:
Nach langem Lernen und Prüfungsstress endlich selber funken!